SKS-Ausbildungtörn Ijsselmeer/Waddenzee vom 2019

29. Juni 2019 | Bericht von Christoph Plachetta

Dies ist der Bericht zur ersten SKS-Ausbildung und Prüfung bei der SRN am Ijsselmeer & in der Waddenzee vom 10.06.2019 - 19.06.2019.


  • Rainer Dierschke

    Skipper und Ausbilder
  • Christina Thees

  • Kathrin Deichen

  • Bernd Unverfehrt

  • Christoph Plachetta

Tag 1

Nach problemloser Anreise am Pfingstmontag sind wir gegen 15 Uhr am Steg der Flevo-Marina in Lelystad eingetroffen. Rainer wartete schon auf uns, da er unser Boot, die „Tess“, eine Jeanneau Sun Odyssey 379 von Flevo Sailing, bereits über das Pfingstwochenende für seine Familie gechartert hatte.

Zunächst erfolgte das Einchecken, also das Einräumen der persönlichen Ausrüstungsgegenstände und des Proviants. Mir kam es so vor, als ob wir in die Antarktis segeln wollten – so viel wurde mitgebracht! Aber wir konnten alles an Bord verstauen. Auch die Kabinenbelegung war kein Problem.
Der erste Tag begann mit einem ungeplanten Ablegemanöver. Kurz nach dem Leinenlösen wurde unser Boot durch plötzlich aufkommenden Wind wieder seitlich an den Steg getrieben. Mit vereinten Kräften (Motor, Leinenziehen und Hilfe von Land) gelang es dann den Bug wieder auf Kurs zu bringen und schnell abzulegen.


Tag 2

Der weitere Tag verlief dann relativ unspektakulär mit Hafen- und Segelmanövern auf der Fahrt in Richtung Urk. Im schönen Hafenstädtchen Urk haben wir dann gerade noch einen freien Liegeplatz gefunden.

Da unser Törn auch noch zum „Meilen-Machen“ dienen sollte, war geplant, bis in das niederländische Wattenmeer zu segeln.
Also legten wir in Urk rechtzeitig in Richtung nördliches Ijsselmeer ab. Unterwegs nahm der Wind zu und es kam Regen auf, so dass wir beschlossen, wenigstens bis nach Stavoren zu kommen. Das Anlegemanöver erfolgte in strömendem Regen. Trotzdem übten wir auch hier noch bis wir in der uns zugewiesen Parkbucht anlegten. In einer Regenpause gab es frisch belegte Matjesbrötchen, die wir am Morgen noch in Urk eingekauft hatten. Zum Abendessen gingen wir in das nahegelegene Hafenrestaurant „De Potvis“; es war ein schöner Abend. Auf dem Rückweg zum Bootsanleger gegen Mitternacht klarte der Himmel auf und wir konnten am Westhorizont sogenannte „Leuchtende Nachtwolken“ beobachten – ein Himmelsphänomen, das nur in den Sommermonaten und bevorzugt in nördlichen Breiten zu sehen ist.

Anlegen bei strömendem Regen in Stavoren


Tag 3

Am nächsten Morgen ging es dann mit starken südwestlichen Winden wieder auf das Ijsselmeer in Richtung Den Oever, um die Schleuse im Abschlussdeich zu erreichen.
Unterwegs wurden wir von einer Gewitterfront überrollt, die starke Böen, höheren Seegang, Starkregen und Hagel mit sich brachte. Das Boot stampfte ordentlich. Der Verfasser litt unter Seekrankheit, als er unter Deck versuchte in der Karte nach dem Kurs zu schauen. Es wurde erst auf Deck wieder besser bei leichter Steuertätigkeit.

Da wir alle durch die Wetterverhältnisse stark in Mitleidenschaft gezogen waren, beschlossen wir, im Hafen von Den Oever anzulegen. Das Wetter war jetzt besser. Wir konnten unsere Sachen teils an Deck, teils unter Deck mit improvisierter Wäscheleine und mit Hilfe der Bootsheizung trocknen. Das Abendessen wurde an Bord eingenommen.

Tag 5

Am nächsten Morgen schien die Sonne. Wir nützten das gute Wetter und starteten um 8 Uhr in Richtung Schleuse, um mit der ablaufenden Flut in die Waddenzee in Richtung Texel auszulaufen. Beeindruckend war, dass die doppelspurige Autobahnbrücke der Abschlussdeichfahrbahn über die Schleuse extra für uns geöffnet wurde. Nach uns kam dann noch ein riesiges Baggerschiff!
Die Fahrt nach Texel verlief flott, da der Gezeitenstrom uns mit 2-3 Knoten zusätzlich voranschob.

Ausschleusen bei Den Oever und Fahrt durch die Waddenzee bei bestem Wetter
Am Abend zuvor hatten wir alle zu passierenden Tonnen aufgelistet, damit wir die Fahrrinne im Wattenmeer nicht verfehlen, was auf den umliegenden Sandbänken schlimme Folgen gehabt hätte. Endlich haben wir alle Tonnen, die man im Theorieunterricht lernen muss, live erlebt. Es hat uns Spaß gemacht, die Tonnen zu suchen und im richtigen Abstand zu passieren.

Vor der Hafeneinfahrt von Ouderschild auf Texel kam wieder Regen und stärkerer Wind auf, so dass sich die Einfahrt schwierig gestaltete – auch wegen des niedrigen Wasserstandes, da mittlerweile Ebbe eingesetzt hatte. Nach einem kurzen aber heftigen Anlegemanöver und einer kleinen Pause verließen wir Texel wieder - jetzt mit der auflaufenden Flut im sogenannten Texel-Strom in Richtung Ijsselmeer zur östlichen Schleuse bei Kornwerderzand. Das Schleusen verlief schnell, und schon waren wir wieder im Ijsselmeer, wo wir bis nach Hindeloopen fuhren. Hindeloopen ist ein sehr schönes altes Friesenstädtchen mit Fischer-Hafen und einem sehr großen Yachthafen. Den Abend beschlossen wir in der Pizzeria Oost Achterom mit ausgezeichnetem italienischen Essen und einem Spaziergang durch den alten Ort.


Tag 6

In der Nacht setzte wieder Sturm und starker Regen ein, der den ganzen nächsten Vormittag andauerte. Wir verbrachten diese Zeit an Bord mit Theorieunterricht!
Mittags beruhigte sich das Wetter und wir setzten unseren Kurs in Richtung Lelystad zur Flevomarina.Die beiden folgenden Tage waren für Segelmanöver unweit der Marina reserviert. Und natürlich mit einer Vielzahl von „Boje über Bord-Manövern“. Die neue, dem Verein gehörende Boje, hat sich bestens bewährt – sie wurde von uns bestimmt zwanzigmal aus dem Wasser gefischt.
Am Montagabend wurde die Tess noch „Klarschiff“ für die Prüfung gemacht.

Dann kam der Dienstag. Um 13 Uhr sollte die Prüfung durch eine Prüfungskommission aus Münster stattfinden.
Die Zeit bis Mittag verging quälend langsam. Zumindest hatten wir schönes Wetter und nur schwachen Wind.
Unsere Anspannung war mit Händen greifbar! Endlich, gegen 13 Uhr 15, kam Rainer mit den beiden Herren aus Münster an Bord und wir konnten unsere „Fahrkünste“ vorzeigen. Immer wieder abwechselnd kam eine bzw. einer ans Steuer. Durch den schwachen Wind waren die Manöver oft nicht sehr deutlich zu fahren. Die Boje wurde aber von allen perfekt angesteuert und aufgenommen. Bemängelt wurden die oft fehlenden oder nicht korrekten Kommandos - außer bei Christina!
Es war nicht nur aufregend, wenn man selbst am Steuer stand, sondern genauso, wenn einer unserer Kollegen steuerte.
Nach knapp 3 Stunden durften wir wieder an unserem Übungssteg anlegen.

Es folgte eine fast 30-minütige Beratung der Prüfungskommission zusammen mit Rainer.
Die Unsicherheit über das Ergebnis hat uns schwer zugesetzt, bis die Bekanntgabe stattfand: Alle bestanden!!!

Erleichterung und großer Jubel bei uns.

Rainer hat mit den Herren aus Münster darüber gesprochen, was wir alles in der Woche gelernt haben, und das bei uns im Verein alle SKS´ler nach der Prüfung erst als Co-Skipper eingesetzt werden.

Der Abend wurde dann im Hafenrestaurant „An Ut Water“ gebührend gefeiert.

Besonderer Dank gilt unserem äußerst geduldigen Segel-Trainer Rainer. Ohne ihn hätten wir das in dieser kurzen Zeit sicher nicht geschafft, obwohl es ihn wohl ab und zu „den letzten Nerv“ gekostet hat.
Dank auch an unsere beiden Frauen und ebenfalls an Rainer für die Kochkünste unter oft schwierigen Bedingungen.


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